Tradition seit 1864
Unweit der 2000 Jahre alten Römerstraßenkreuzung am Nordrand des Ebersberger Forstes entstand im 14. Jahrhundert die Siedlung „Swoberwegen“. Sie markierte den Punkt, wo der Weg vom Kloster Ebersberg die Altstraße Anzing-Stockach überquerte und nach Schwaben führte. Schwaberwegen ist heute ein Ortsteil der Gemeinde Forstinning. Ursprünglich „Undeoingas“ genannt war der Ort eine frühbajuwarische Dorfgründung eines Sippenhäuptlings namens Undeo.
Forstinning wird urkundlich erstmals um 804 erwähnt. Die Sippe des Undeo, kenntlich an dem Leitnamen „deo“, gründete im nachmaligen Oberbayern im 7. und 8. Jahrhundert eine Reihe von Dörfern, deren ursprüngliche Namen allmählich zu Inning oder ähnlich klingenden Ortsnamen abgeschliffen wurden. So gab man zur besseren Unterscheidung dem Straßendorf Inning am Nordrand des Ebersberger Forstes den Namen Forstinning.
Die Schwaberweger Straßenkreuzung blieb bis in die sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts an ihren Rändern unbebaut. 1864 erwarb der Forstinninger Gastwirt Johann Obermayr an der Nordostecke der Kreuzung ein ansehnliches Grundstück und setzte ein „Wohnhaus mit Garten und Stallungen“ (laut Urkunde) darauf, wobei er im Erdgeschoss ein Wirtshaus einrichtete, das er „Gasthof Schwaberwegen“ nannte.
1873
vermachte er das Anwesen seinem Sohn Karl, der es im Jahre 1901 an das Bierbrauer- und Großwirte-Ehepaar Matthias und Rosa Brenner aus Markt Schwaben veräußerte, das den Gasthof in seine aus 30 Wirtshäusern bestehende oberbayrische Gastronomiekette integrierte. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg kam es im Nordosten von München zur Anlage des sogenannten Speichersees. Für die Bauarbeiter errichtete man in Neufinsing eine Kantine, die zwischen 1921 und 1925 der Forstinninger Johann Vaas betrieb. Als Speichersee-Kantinenwirt verdiente Vaas so viel Geld, dass er am 19. November 1927 von den Brenners den Gasthof Schwaberwegen kaufen konnte. Er bewirtschaftete den Betrieb, zu dem damals noch eine Landwirtschaft gehörte, zusammen mit seiner Ehefrau, bis zur Währungsreform 1948. Nun übernahm sein Schwiegersohn Georg Bauer mit seiner Gattin Ottilie, geborene Vaas, den Gasthof. Nach dem Tode Georg Bauers 1966 führte Ottilie Bauer das Anwesen bis zur Übergabe an ihren Sohn alleine.
Seit 1987
bewirtschaften in 3te Generation Liselotte und Johann Bauer diesen Traditionsbetrieb. Er wurde 1988 von Grund auf renoviert und mit Fremdenzimmern ausgestattet. Zur Erinnerung an den ehemaligen Kantinenwirt trägt der Gasthof, 125 Jahre nach seiner Gründung, seit 1987 den Namen „zum Vaas“.
Diese Tradition nehmen heute wir, die Kinder Veronika und Johannes an und frischen als 4te Generation mit neuen Ideen und verfeinerter Küche von Philipp Schneider auf, was perfekt erhalten wurde. Zum Vaas – zum Wohl, zu Tisch, zur Nacht seit 1864.